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DDR Rezept Steak Strindberg

 
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DDR-Rezept: Steak Strindberg – Zwiebelkruste mit skandinavischer Anmutung

Das Steak Strindberg zählte in der DDR zu den besonderen Fleischgerichten, die in Gaststätten und Betriebsküchen für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgten. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um ein schwedisches Traditionsgericht, sondern um eine deutsche Kreation, die vermutlich nach dem schwedischen Dramatiker August Strindberg benannt wurde – wohl um dem Rezept eine internationale Note zu verleihen.

Charakteristisch war die Zubereitung: Ein Schweine- oder Rindersteak wird in einem würzigen Zwiebel-Senf-Ei-Mantel paniert und gebraten. Diese aromatische Hülle machte das Gericht unverwechselbar und sorgte für einen intensiven Geschmack, der mit einer leichten Schärfe kombiniert war.

Entstehung und Verbreitung

Das Gericht tauchte in der DDR-Küchenpraxis vor allem in der Gastronomie auf, weniger in privaten Haushalten. Dort war es Teil der sogenannten „internationalen Küche“, mit der man Abwechslung und ein gewisses Flair bieten wollte.

Viele HO-Gaststätten führten Steak Strindberg auf der Karte, oft neben Klassikern wie Jägerschnitzel, Soljanka und Zigeunerschnitzel. Für besondere Anlässe wurde es auch in Betriebskantinen serviert, wo es sich wegen der einfachen Zubereitung in großen Mengen eignete.

Beilagen zum Steak Strindberg

Steak Strindberg wurde bevorzugt mit Pommes frites oder Bratkartoffeln serviert. Ebenso passte ein einfacher grüner Salat oder ein Gurkensalat dazu. In Gaststätten wurde häufig eine Zitronenspalte beigelegt, die vor dem Essen über das Fleisch gedrückt wurde, um den Geschmack aufzufrischen.

Besonderheiten im DDR-Alltag

Das Gericht galt als Festessen, weil Rindfleisch seltener war als Schwein. Einige Küchen bereiteten es daher mit Schweinesteaks zu, was kostengünstiger war. Der Senf war fast immer der typische mittelscharfe Estragonsenf, der in der DDR weit verbreitet war.

Für die Panade wurde kein Paniermehl benötigt, da die Bindung ausschließlich durch Mehl und Ei erfolgte. Gerade das machte den Unterschied zum klassischen panierten Schnitzel.

Unterschiede zu ähnlichen Gerichten

Im Vergleich zu Steak au Four, das mit Käse überbacken wird, lebt das Steak Strindberg vom Kontrast zwischen zartem Fleisch und der aromatischen Zwiebel-Ei-Kruste. Diese Mischung verleiht dem Gericht seine würzige Note, die in Gaststätten sehr geschätzt wurde.

Steak Strindberg steht heute für ein Gericht, das in der DDR als Symbol für kreative Zubereitung galt und trotz einfacher Zutaten Raffinesse auf den Teller brachte.

Zutaten

Für 2 Personen bei circa 20 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

2 (Rump)Steaks
2 Essl. Senf*
1 Zwiebel
2 Essl. Mehl
2 Eier
Salz und Pfeffer
Margarine oder Öl zum Braten

Zubereitung

1.

Steaks leicht plattieren, beidseitig mit Salz und Pfeffer würzen

2.

Steaks von beiden Seiten mit Senf bestreichen und die gewürfelten Zwiebeln von beiden Seiten andrücken

3.

Steaks in Mehl wälzen, durch das geschlagene Ei ziehen und im heißen Fett von beiden Seiten ca. 3-4 Min. (je nach Garstufe) braten

4.

vor dem Servieren unter Folie etwas ruhen lassen

Gut zu wissen

Wer gern etwas Soße zum Steak Strindberg mag, kann den Bratenansatz mit etwas Rotwein in der Pfanne lösen und binden. Als Beilage eignen sich Pommes frites oder auch Kartoffelbällchen. In der DDR hat man dieses Gericht weniger zu Hause, als viel mehr in den Restaurants aufgetischt bekommen. Dort wurde das Steak Strindberg meist durch einen Bierteig gezogen und nicht in der Pfanne, sondern in einer Fritteuse ausgebacken. Auch bei diesem Gericht gibt es also verschiedene Rezept-Varianten. Zur Not dürfen es auch Schweinesteaks sein.

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