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DDR Rezept Amerikaner

 
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DDR-Rezept: Amerikaner – Beliebtes Kleingebäck mit Zuckerguss

Der Amerikaner war ein in der DDR weit verbreitetes Feingebäck, das besonders bei Kindern große Beliebtheit genoss. Man fand ihn in Konditoreien, Bäckereien und Cafeterien, häufig in der Vitrine neben Plunderstückchen und Hefegebäck. Er war nicht teuer und eignete sich perfekt als kleiner Snack zwischendurch oder als süßer Begleiter zum Nachmittagskaffee.

Seine charakteristische Form – rund, leicht gewölbt und mit einer hellen oder zweifarbigen Glasur versehen – machte ihn unverwechselbar. Ursprünglich stammen Amerikaner aus der Backtradition des frühen 20. Jahrhunderts, ihr genauer Name wird unterschiedlich erklärt. Eine These besagt, der Begriff gehe auf das Backtriebmittel Ammoniumhydrogencarbonat zurück, das in älteren Rezepten verwendet wurde und auch als „Hirschhornsalz“ bekannt ist. Eine andere Theorie führt ihn auf amerikanische Besatzungseinflüsse nach dem Zweiten Weltkrieg zurück.

Die Glasur macht die Süße

In der DDR wurde oft ein einfacher Zuckerguss verwendet:

Puderzucker in eine Schüssel sieben.

Nach und nach Zitronensaft oder Wasser einrühren, bis eine dickflüssige Glasur entsteht.

Die flache Unterseite der Amerikaner (die beim Backen unten lag) großzügig bestreichen.

Manchmal wurde die Glasur mit Kakao abgewandelt, um eine Hälfte braun zu färben. So erhielt man das bekannte Schwarz-Weiß-Muster.

Typische Besonderheiten

In vielen Schulküchen gab es kleinere Versionen, die eher als Plätzchen durchgingen.

Einige Betriebe buken Amerikaner auf Vorrat und boten sie in Zellophantüten abgepackt an.

Beliebt war es, die Oberfläche mit bunten Streuseln oder gehackten Nüssen zu verzieren, wenn es etwas festlicher aussehen sollte.

Preiswertes Angebot in DDR-Bäckereien

Amerikaner waren vor allem ein Gebäck für den Alltag: zum Frühstück, zur Schulpause oder als Mitbringsel zum Kaffeetrinken. Sie gehörten zu den preiswerten Angeboten in DDR-Bäckereien und waren für viele Familien eine erschwingliche Süßigkeit.

Neben der Standardvariante entstanden etliche Abwandlungen, etwa gefüllt mit Marmelade oder bestrichen mit Schokoladenglasur.

Bis heute sind Amerikaner ein beliebter Klassiker, der Erinnerungen an Kindheit und einfache Backfreuden weckt – ein Beispiel für unkompliziertes DDR-Gebäck, das mit wenig Aufwand großen Genuss bot.

Zutaten

Für 10-12 Stück bei circa 60 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

75 g weiche Margarine oder Butter
175 g Zucker
1 Ei
3 g Salz
15 g Hirschhornsalz (ABC Trieb)
230 ml Milch
500 g Weizenmehl (550)
Puderzucker
Zitronensaft oder Wasser

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Zubereitung

1.

Zucker und Margarine (oder Butter) schaumig rühren, das Ei und Salz dazu geben

2.

Hirschhornsalz in etwas (kalter) Milch vollständig auflösen und mit Mehl und restlicher Milch unter die Masse rühren, bis ein homogener Teig entsteht

3.

Teig mit einem Spritzbeutel und einer Lochtülle mit etwas Abstand auf ein gefettetes und gemehltes Backblech (alternativ Backpapier) nach gewünschter Größe dressieren (Teig läuft breit!)

4.

im vorgeheizten Backofen bei 200 °C ca. 15-20 Min. backen, bis die Amerikaner oben leicht braun sind

5.

nach dem Backen sofort vom Blech nehmen, umdrehen, abkühlen lassen und anschließend z. B. mit Zuckerguss (Zitronensaft + Puderzucker) und/oder Fettglasur überziehen

Gut zu wissen

Beim Öffnen des Backofens nicht das Gas einatmen! Den typischen Geruch und Geschmack bringt auch hier das Backtriebmittel Hirschhornsalz. Amerikaner lassen sich auch wunderbar für Kinderpartys, z. B. als Gesichter oder mit Figuren, bunten Streuseln etc. verzieren. In der DDR kostete ein Amerikaner ca. 10 Pfennig. Dieses Rezept stammt vom "Ost"-Bäcker Süpke, der uns dieses Rezept, wie auch das DDR Brötchen Rezept zur Verfügung stellte.

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