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DDR Rezept Russische Eier (Gefüllte Eier mit Kaviar)

 
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DDR-Rezept: Russische Eier – Kalte Delikatesse mit sozialistischem Luxusflair

Gefüllte Eier gehörten in der DDR zu den beliebtesten kalten Vorspeisen auf Buffets, bei Familienfeiern, Silvesterpartys und Empfängen. Eine besonders elegante Variante davon waren die sogenannten Russischen Eier, die nicht nur durch ihren Namen eine Brücke zur Sowjetunion schlugen, sondern auch durch ihre Optik und Garnitur auffielen. Während sich die meisten Versionen auf Mayonnaise und Senf stützten, sorgte die Krönung mit Kaviar – wenn auch meist in Form von preisgünstigem Seehasenrogen – für einen Hauch von Raffinesse und festlichem Anschein.

Namensgebung und kultureller Bezug der russischen Eier

Der Begriff „Russische Eier“ ist historisch nicht eindeutig belegt, war jedoch in der DDR geläufig. Er orientiert sich mutmaßlich an der Praxis sowjetischer Buffets, bei denen gefüllte Eier mit saurer Sahne, Fisch oder Kaviar serviert wurden. Die Namensgebung hatte nicht nur kulinarischen Hintergrund, sondern war auch Ausdruck der ideologischen Nähe zur Sowjetunion. Besonders in Hotels, auf staatlichen Veranstaltungen oder in repräsentativen HO-Gaststätten fanden sich Russische Eier auf den Platten, um Gästen etwas „Besonderes“ zu bieten – zumindest im Rahmen dessen, was verfügbar war.

Verwendung im DDR-Alltag

Russische Eier wurden selten im Alltag serviert – sie gehörten klar in den Bereich der festlichen Küche. Ob zur Jugendweihe, zu runden Geburtstagen oder Betriebsfeiern: Wenn Gäste kamen und etwas Eindruck gemacht werden sollte, durfte eine Platte mit diesen hübschen Häppchen nicht fehlen.

Neben der klassischen Einzelportion wurden Russische Eier auch als Teil von gemischten Eierplatten angerichtet – mit Variationen wie Eiern mit Heringssalat, Käsefüllung oder Krabbenersatzcreme. Ihre Zubereitung galt als unkompliziert, aber wirkungsvoll. Sie ließen sich gut vorbereiten, im Kühlschrank lagern und kalt servieren – ideal für Feste, bei denen die Gastgeberin nicht ständig in der Küche stehen wollte.

Symbolischer Luxus in einer knappen Zeit

Die Krönung mit „Kaviar“ – auch wenn es sich selten um echten Störkaviar handelte – verlieh dem Gericht eine gewollte Eleganz. In einem System, das von Mangelwirtschaft geprägt war, hatten Gerichte wie Russische Eier eine symbolische Bedeutung: Sie vermittelten das Gefühl, etwas Besonderes zu servieren, selbst wenn die Zutaten einfach waren. Die Verwendung von Seehasenrogen war weit verbreitet, denn dieser war über den Delikat-Laden oder Westpakete gelegentlich erhältlich und wirkte – zumindest optisch – wie echter Kaviar.

Heutige Wiederentdeckung in der deutschen Küche

Heute erleben Russische Eier eine kleine Renaissance – als Retrogericht bei Partys oder in der modernen Küche als Fingerfood. Mit hochwertiger Mayonnaise, Bio-Eiern und echtem Lachs- oder Forellenrogen lässt sich das ursprüngliche Rezept geschmacklich aufwerten, ohne seinen Charakter zu verlieren. Auch vegetarische Varianten mit Avocadocreme oder Frischkäsefüllungen sind denkbar.

Was bleibt, ist das Prinzip: ein einfaches Gericht mit festlichem Anspruch, das zeigt, wie mit kleinen Mitteln große Wirkung erzielt werden kann.

Die Russischen Eier nach DDR-Art sind ein kulinarisches Beispiel dafür, wie man in einem limitierten System mit Kreativität und Geschmack kleine Highlights auf den Tisch brachte. Sie stehen für Improvisation, für das Bemühen um Eleganz – und für den Wunsch, Gäste mit wenig Aufwand zu beeindrucken. Wer sie heute zubereitet, serviert mehr als ein gefülltes Ei: Er bringt ein Stück DDR-Geschichte auf den Teller – geschmackvoll, nostalgisch und überraschend vielseitig.

Zutaten

Für 10 Hälften bei circa 30-45 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

5 hart gekochte Eier
100 g weiche Butter oder Mayonnaise
1 Prise Salz
1-2 Teel. Senf
Worcestershiresauce
für die Garnitur: Kaviar, Paprika rot, Petersilie

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Zubereitung

1.

gekochte Eier halbieren und Eiweiß vom Eigelb trennen

2.

Eigelb durch ein Sieb streichen und mit der weichen Butter bzw. Mayonnaise verrühren (Mixer)

3.

Eicreme mit Salz, Senf und Worcestershiresauce abschmecken und mit Spritzbeutel (Sterntülle) in das Eiweiß spritzen

4.

ausgarnieren und kalt stellen

Gut zu wissen

Gefüllte Eier, wegen des Kaviar Toppings damals oft auch als Russische Eier bezeichnet, dürfen auf keinem kalten Buffet fehlen - ein echter Partyklassiker.

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