DDR Rezept Bechamelkartoffeln
Bechamelkartoffeln – Ein cremiger Genuss aus der DDR-Küche
Die DDR-Küche hatte viele Gesichter: von deftigen Eintöpfen bis hin zu einfachen Fleischgerichten. Doch auch für Liebhaber milder, sahniger Gerichte hielt sie einige Klassiker bereit. Ein solches Gericht sind die Bechamelkartoffeln, eine Kombination aus zarten Kartoffelscheiben und einer cremigen Béchamelsauce.
Einfach, aber raffiniert
Bechamelkartoffeln sind ein typisches Beispiel für die Alltagsküche der DDR: unkompliziert, sättigend und mit Zutaten, die meist vorrätig waren. Grundlage des Gerichts sind gekochte Kartoffeln, die in Scheiben geschnitten und in eine Auflaufform geschichtet werden. Darüber wird eine weiße Sauce gegossen, die für ihren cremigen Geschmack und ihre samtige Konsistenz bekannt ist: die Béchamelsauce. Diese wird traditionell aus Butter, Mehl und Milch hergestellt und mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskat abgeschmeckt.
Herkunft und Namensgebung
Die Bechamelsauce hat ihren Ursprung in der französischen Küche. Benannt wurde sie nach dem Marquis Louis de Béchamel, der im 17. Jahrhundert als Hofmeister unter Ludwig XIV. tätig war. Die Sauce war ursprünglich ein feines Gericht der französischen Haute Cuisine, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte auch in anderen Ländern populär und fand ihren Weg in die Alltagsküche.
In der DDR waren französische Kochtechniken eher selten auf dem Speiseplan, doch die Béchamelsauce bildete eine Ausnahme. Sie wurde oft abgewandelt, vereinfacht und an die vorhandenen Zutaten angepasst. In den meisten Haushalten wurde aus Butter, Mehl und Milch eine einfache weiße Sauce gekocht, die dann zu Gemüse, Fleischgerichten oder eben zu Kartoffeln gereicht wurde. Daraus entwickelte sich die Kombination zu den Bechamelkartoffeln, die nicht nur einfach zuzubereiten war, sondern auch Kindern und Erwachsenen gleichermaßen schmeckte.
Warum waren Bechamelkartoffeln so beliebt?
Dieses Gericht bestach durch seine Vielseitigkeit und den milden Geschmack. Es konnte sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage zu Fleisch oder Fisch serviert werden. Gerade in Familienhaushalten war es eine geschätzte Mahlzeit, da es ohne viel Aufwand ein sättigendes und zugleich cremiges Essen auf den Tisch brachte.
Manche Familien gaben noch einen Löffel saure Sahne oder geriebenen Käse hinzu, um dem Gericht eine zusätzliche Note zu verleihen. Wer es etwas deftiger mochte, konnte auch Speckwürfel oder Reste von Braten dazuschichten. So wurde das Gericht je nach Vorrat und Geschmack individuell angepasst.
Ein Gericht mit Geschichte
Bechamelkartoffeln spiegeln die pragmatische DDR-Küche wider, die es verstand, auch aus wenigen Zutaten etwas Besonderes zu machen. Sie zeigen, wie traditionelle französische Einflüsse auf die Alltagsküche trafen und dabei zu einem ganz eigenen Rezept verschmolzen.
Heute sind Bechamelkartoffeln längst nicht nur in Ostdeutschland beliebt. Viele Restaurants und Kantinen haben das Gericht wiederentdeckt und servieren es in modernen Variationen – mal mit frischen Kräutern, mal mit einer knusprigen Käseschicht überbacken.
Nicht typisch sozialistisch, aber lecker
Bechamelkartoffeln sind mehr als nur ein Auflauf: Sie sind ein Stück gelebter Küchentradition. Mit ihrem cremigen Geschmack und der einfachen Zubereitung sind sie auch heute noch eine hervorragende Wahl, wenn es schnell gehen soll und trotzdem nach etwas Besonderem schmecken darf. Wer dieses Gericht probiert, wird feststellen, dass es nicht viel braucht, um mit einfachen Zutaten ein richtig gutes Essen auf den Tisch zu zaubern. Ein echter Genuss für Jung und Alt!
Zutaten
4 große Kartoffeln, gekocht und gepellt
50 g Speckwürfel
50 g Zwiebelwürfel
30 g Mehl
1/2 l Milch
Salz und Pfeffer
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