Alle Rezepte von Ostdeutsch Kochen auch als Kochbuch! Hier bestellen!

DDR Rezept Schwarzwurzelsuppe

 
Datenschutzhinweis: Dieses Video ist über YouTube eingebunden. Mehr Infos hier...

DDR-Rezept: Schwarzwurzelsuppe – Saisonale Gemüsesuppe aus der Hausmannsküche

Schwarzwurzeln waren in der DDR ein klassisches Wintergemüse und galten als preiswerte, gesunde Alternative zum teureren Spargel. Wegen ihres mild-nussigen Geschmacks und der feinen Konsistenz wurden sie oft als „Spargel des kleinen Mannes“ bezeichnet. Die Schwarzwurzelsuppe zählte zu den Gerichten, die in der kalten Jahreszeit regelmäßig auf den Tisch kamen, vor allem weil die Wurzeln sich gut lagern ließen und in vielen Gärten angebaut wurden.

Herkunft und Verfügbarkeit

Die Wurzeln haben eine lange Tradition in der mitteleuropäischen Küche. Auch im DDR-Alltag spielten sie eine Rolle, weil sie nicht importiert werden mussten und in der Planwirtschaft regional angebaut werden konnten. Besonders in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen war Schwarzwurzelanbau üblich.

Im Handel erhielt man Schwarzwurzeln frisch vom Erzeuger oder in kleineren Mengen auf Wochenmärkten. Der Umgang mit dem Gemüse erforderte etwas Geduld, da es beim Schälen klebrigen Milchsaft absondert. Aus diesem Grund wurden Handschuhe oder Essigwasser empfohlen, um Verfärbungen an Händen und Messer zu vermeiden.

Beilagen und Varianten

Schwarzwurzelsuppe war oft eine Vorspeise, wurde in vielen Familien aber auch als Hauptgericht serviert. Dann reichte man kräftiges Mischbrot oder Baguette dazu.

Eine verbreitete Variante war die Zugabe von Würstchenscheiben oder gebratenem Speck, um die Suppe reichhaltiger zu machen. Manche Rezepte sahen auch Kartoffelwürfel vor, die zusammen mit den Schwarzwurzeln gegart wurden.

In einigen Regionen Thüringens wurde ein Teil der Brühe durch Milch ersetzt, wodurch die Suppe milder und heller wurde.

Bedeutung im DDR-Alltag und heute

Das Gericht war nicht nur beliebt, weil es einfach zuzubereiten war, sondern auch wegen seines hohen Nährwerts. Schwarzwurzeln enthalten viele Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine, was in einer Zeit, in der das Angebot an Frischgemüse saisonal begrenzt war, geschätzt wurde.

Gerade im Winter trug die Suppe zur abwechslungsreichen Ernährung bei. Auch Kinder mochten sie meist lieber als andere Kohlsuppen, weil sie mild schmeckte und die Konsistenz weich, aber nicht breiig war.

Schwarzwurzeln werden inzwischen wieder stärker nachgefragt, weil viele Menschen regionale und traditionelle Küche neu entdecken. Die Suppe hat ihren Platz in modernen Küchen behalten – als saisonales Gericht, das zeigt, wie vielseitig heimisches Gemüse sein kann. Wer sie heute zubereitet, verbindet eine alte Kochtradition mit zeitgemäßem Ernährungsbewusstsein.

Zutaten

Für 4 Personen bei circa 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt man:

250 g Schwarzwurzeln
500 ml Wasser
500 ml Milch
3 Essl. Butter
3 Essl. Mehl
etwas Muskat
Zitronensaft
Semmelbrösel
Salz

ostdeutsche Zutaten online bestellen*

Zubereitung

1.

Schwarzwurzeln putzen und in Wasser weich kochen, bei Konserve: Flüssigkeit und Wurzeln trennen

2.

aus Butter und Mehl eine Schwitze herstellen, mit Wasser und Milch auffüllen und ca. 20 Min. köcheln lassen

3.

die Hälfte der Wurzeln durch ein Sieb streichen, Reste nach Wunsch in die Suppe geben und mit Salz, Muskat und Zitronensaft abschmecken

4.

restliche Schwarzwurzeln mit in Butter gerösteten Semmelbröseln anrichten

Gut zu wissen

Dieses Schwarzwurzelsuppenrezept stammt aus Thüringen und kann ein leckerer Ersatz für bspw. Spargelsuppe sein.

Werbung