DDR Rezept Schwalbennester
DDR-Rezept: Schwalben-Nester – Hackfleischrollen mit Ei als deftige Hausmannskost
Die sogenannten Schwalben-Nester gehörten in der DDR zu den besonders beliebten Hackfleischgerichten, die in vielen Familien als festliches Mittagessen galten. Auch wenn der Name zunächst ungewöhnlich klingt, beschreibt er treffend das Aussehen: Hackfleisch umschließt ein gekochtes Ei, ähnlich wie ein Vogelnest das Ei in seiner Mitte trägt. Diese Zubereitungsart ist in Deutschland schon seit dem 19. Jahrhundert belegt und wurde in der DDR vor allem durch Kochbücher und Hausfrauenzeitschriften verbreitet.
Schwalben-Nester waren vielseitig, sättigend und ließen sich gut vorbereiten. Gerade an Sonntagen oder für Gäste wurden sie gern zubereitet, weil sie auf dem Teller Eindruck machten und aus einfachen Zutaten bestanden.Ursprung und Bezeichnung
Der Begriff ist nicht einheitlich geregelt – in manchen Regionen sprach man auch von „Falschen Nestern“ oder „Eierhackbraten“. Der Name Schwalben-Nest setzte sich vor allem in Sachsen und Brandenburg durch. Er war vor allem in privaten Rezeptnotizen gebräuchlich und fand Eingang in handgeschriebene Kochhefte, in denen Hausfrauen Rezepte sammelten.
Das Gericht zeigt gut, wie in der DDR aus wenigen, preiswerten Lebensmitteln ein dekoratives und zugleich nahrhaftes Essen entstand.
Garmethoden
Es gab zwei gebräuchliche Varianten der Zubereitung:
Anbraten und Schmoren:
Die Schwalben-Nester wurden in etwas Fett rundherum angebraten, bis sie leicht gebräunt waren. Danach schmorte man sie in Brühe oder einer einfachen Tomatensoße bei schwacher Hitze etwa 25–30 Minuten.
Backofen:
Alternativ konnte man sie im vorgeheizten Backofen bei etwa 180 °C garen. Dabei wurden sie ebenfalls vorher angebraten oder roh in eine gefettete Form gesetzt.
Diese Methode hatte den Vorteil, dass die Hackhülle stabil blieb und sich das Gericht gut portionieren ließ.
Typische Beilagen
In der DDR servierte man Schwalben-Nester häufig mit Kartoffelpüree oder Salzkartoffeln. Sehr beliebt waren auch Rahmsoßen oder eine einfache Tomatensoße, die aus passierten Tomaten, etwas Brühe und Zwiebeln gekocht wurde.
Dazu kamen meist Gurkensalat oder Mischgemüse. Das Gericht war reichhaltig, weshalb Beilagen oft schlicht blieben.
Verbreitung und Alltagstauglichkeit
Schwalben-Nester standen nicht täglich auf dem Speiseplan, sondern galten als etwas Besonderes. Sie eigneten sich hervorragend für Geburtstagsessen oder Familienfeiern, weil sie sich vorbereiten und gut aufwärmen ließen.
Auch in Betriebskantinen wurden sie gelegentlich angeboten, meist als Hackbratenvariante mit Ei im Kern, serviert in sämiger Soße.
Regionale Abwandlungen
Manche Rezepte sahen vor, die Hackfleischhülle zusätzlich mit Käse zu füllen oder mit Speckscheiben zu umwickeln. In einigen Familien kam ein Schuss Senf oder etwas Knoblauch in die Masse, um sie würziger zu machen.
In Sachsen-Anhalt war es üblich, die Nester vor dem Schmoren leicht mit Paniermehl zu bestreuen, damit sie beim Garen eine festere Kruste bekamen.
Schwalben-Nester waren ein Beispiel für ideenreiche Hausmannskost in der DDR, die aus simplen Zutaten ein Gericht machte, das auch optisch etwas hermachte und bis heute als traditionelles Familienessen geschätzt wird.
Zutaten
4 Schnitzel (vom Kalb oder Schwein)
4 Scheiben Rohschinken
200 ml saure Sahne
2 kleine Tomaten
2 Champignons
4 Eier
50 g Fett zum Braten
Salz, Pfeffer, Paprikagewürz
ostdeutsche Zutaten online bestellen*